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Künstler: Amoprhis

Album: AM Universum

Erscheinungsjahr: 2001

Anspieltipp: Veil of sin

Autor: Markus

Natürlich haben sich Amorphis mit Alltime Klassikern wie „Tales from the thousand lakes“ und „Elegy“ Mitte der Neunziger ihr eigenes Denkmal gesetzt. Derart einflussreiche Alben für die gesamte Metal Szene gab es zu diesem Zeitpunkt wenige.  Darf man der Band deshalb aber böse sein, dass sie Anfang des neuen Jahrtausends andere Wege, als die von ihnen bestellten beschreitet? Die Antwort kann spätestens nach dem Release von „AM Universum“ nur nein lauten. Was sich auf dem Vorgänger „Tuonela“ bereits andeutete, findet hier seine vorläufige Vollendung. Amorphis haben ihr Death-Metal Korsett nun endgültig abgestreift und öffnen sich neuartigen Einflüssen, die es ihnen ermöglichen absolut einzigartig zu klingen und tonnenweise Kompositionen zu schreiben, die ohrwurmverdächtige Melodien und großartige Gesangslinien beinhalten. Die Hinzunahme eines durchaus gewöhnungsbedürftigen Instruments wie dem Saxophon zum Beispiel erweist sich auf dem 2001er Album als absoluter Glücksgriff, obwohl dies sicherlich nicht zu erwarten war. Auch vermehrt anzutreffende Siebziger-Hammond-Orgel-Sounds  fügen sich nahtlos in das Klanggefüge der Finnen ein.

Bereits der grandiose Opener „Alone“ beweist, dass die neue Formel, nach der die Jungs auf „AM Universum“ vorgehen, vortrefflich funktioniert. Der Song stellt eine perfekte Einführung in die nun folgende äußerst facettenreiche Scheibe dar, ist aber nicht zu experimentell geraten, als das er jemanden vor den Kopf stoßen könnte. Auffällig ist die absolut meisterhafte Gesangsleistung von Pasi Koskinen, der sich gegenüber „Tuonela“ nochmalig steigern konnte. Diese Tatsache liegt vor allem darin begründet, dass ihm die 10 Songs einen viel größeren Spielraum für die Entfaltung seines stimmlichen Könnens bieten. Glänzte der Vorgänger noch durch knackige Gitarrensounds, so rücken die Saiteninstrumente auf dieser Veröffentlichung etwas mehr in den Hintergrund und lassen mehr Raum für die perfekt vorgetragene Sangesdarbietung des Frontmanns. Wer einmal Songs wie die balladesken Nummern „Shatterns within“ oder „Veil of sin“ gehört hat, kann sich meiner Meinung nach niemals mehr den auf „Tales from the thousand lakes“ vorherrschenden finsteren Schreigesang zurückwünschen, zu beeindruckend wirkt die neu hinzugewonnene Feinfühligkeit.

Aber auch rockigere Nummern wie „Crimson wave“ oder das abschließende „Grieve stricken heart“ wissen zu gefallen. Auffällig ist, dass es Amorphis geschafft haben, jedem der auf „AM Universum“ enthaltenen Songs einen eindringlichen Refrain zu verpassen, was angesichts der Tatsache, dass man sich im Verlauf der Platte immer experimentierfreudiger gibt, einem kleinen Kunststück gleichkommt. Warum verwehre ich also der Scheibe mit dem seltsamen Namen die Höchstpunktzahl?  Ganz einfach: Der 2003er Nachfolger „Far from the sun“ kann mit einer nochmaligen Steigerung im Songwriting aufwarten und ist ein kleines bißchen zwingender ausgefallen.

 

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